TOUJOURS L’AMOUR… Mit Abstand unser Favorit unter den unzähligen bezaubernden Loire Schlössern ist das romantische Chenonçeau: Wir folgten dem Beispiel der Ruderer und Digby hat mich geduldig und inspiriert (sehr wichtig) über den grünschimmernden Fluß Indre geschippert - ein Traum! Chenonçeaus berühmteste Bewohnerin war ohne Zweifel die verführerische Diane de Poitiers, für viele Jahre die bewunderte Maitresse des um 20 Jahre jüngeren französischen Königs Henri II: Es wird gesagt, Diane sei die mächtigste Frau Frankreichs ihrer Zeit gewesen. Wie dem auch sei, sie ist zumindest die einzige königliche Geliebte, deren Antlitz eine Geldmünze schmückt. Chenonçeau ist eines der wenigen Schlösser, das relativ gut möbliert ist; während der französischen Revolution wurden die meisten Herrenhäuser und Paläste geplündert. Feuerholz war wichtiger und vieles wurde im Aufwall von Wut zerstört – selbst prachtvolle Gewänder. Unser nächstes Ziel ist das fast versteckt gelegene Wasserschloss Azay-le-Rideau, das ein märchenhaftes Flair hat: Vielleicht liegt es daran, daß ich vom Sternzeichen Wassermann bin… ich habe eindeutig eine Vorliebe für diese hinreißenden Wasserschlösser! Azay-le-Rideau ist eines der weniger bekannten, kleineren königlichen Residenzen, aber mit geballtem Charme. Kein Wunder, daß diese beliebte Region Frankreichs poetisch ‘le jardin de France’ genannt wird: Der Garten Frankreichs. Als praktische Overlanding Demoiselle kann ich jedoch nicht umhin, mich zu wundern, wie die Leute in ihren großartigen Prachtbauten ohne Staubsauger klarkamen... Nighttime is the right time… Bienvenue à Amboise: Nur einen sprichwörtlichen Steinwurf entfernt von Amboise, liegt ein weiteres Juwel in der Krone dieser glanzvollen Region Frankreichs – Clos Lucé, eine ehemalige Sommerresidenz der französischen Königsfamilie: Fasziniert von Leonardo da Vincis genialen Talenten, erklärte ihn der französische Monarch stolz zum “Ersten Maler, Ingenieur und Architekt des Königs” und lies ihn in den Genuß des hübschen Landschlößchens Clos Lucé kommen, wo er die letzten drei Jahre seines schaffensreichen Lebens verbrachte. Leonardo Da Vinci starb 1519 in diesem Zimmer – angeblich friedlich im Schlaf: Fast alle der eindrucksvollen Orte, durch die wir kommen, haben schöne Fachwerkhäuser – oftmals viele hundert Jahre alt, wie hier in der Altstadt von Orléans: Die prachtvollen Gärten von Villandry sind wirklich einen Besuch wert; wir haben Glück - und fast typisch für diesen Landstrich im Sommer - herrlichen Sonnenschein: Über die Jahre sind wir oft von London ins Loiretal gefahren und Blois ist dabei immer unser erster ‘richtiger Stop’ nach Paris. Das eindrucksvolle Château Blois ist berühmt für seinen Treppenturm mit doppelläufiger Treppe (man kann sie also gleichzeitig von oben und unten begehen, ohne einander dabei zu begegnen); damals eine architektonische Neuheit. In Blois sind Bauwerke aus vier Epochen in einer Anlage vereint: Ebenso häufig waren wir auch schon in Tours zu Gast and genossen ein erfrischendes Glas Wein aus den unzähligen Weingütern dieser Gegend – hier im malerischen Place de Plumereau, der auf das 14. Jahrhundert zurückgeht. Die Rüstung von Johanna von Orléans wurde ‘nur um die Ecke’ angefertigt: Es gibt keinen besseren Ort, die Kultur und vielen Straßencafés von Tours zu genießen und sich mit Einheimischen, Studenten oder Reiselustigen auszutauschen – obwohl wir diesmal keine anderen Overlander entdecken konnten. Chambord ist einer der prunkvollsten Königspaläste und das größte Schloß an der Loire mit 440 Zimmern (80 davon können besichtigt werden) und 365 Kaminen oder Feuerstellen – einen für jeden Tag des Jahres: Ursprünglich sollte Chambord “nur” als königliches Jagdschlößchen oder Wochenend-Residenz genutzt werden; die Bauzeit betrug trotzdessen stattliche 15 Jahre. König François I schien sich jedoch nicht recht wohlzufühlen in seinem grandiosen neuen Zuhause – er verbrachte knapp 72 Tage dort. Besseren Gebrauch dieses imposanten Renaissance-Schlosses machte dann der polnische König Stanislaus mit seiner Familie während ihres Exils von 1725 bis 1733. Man kann verstehen, warum es einige Jahrzehnte später eine Revolution gab (der Adel lebte gut und brauchte nicht einmal Steuern zahlen - der dritte Stand allerdings schon)… ‘Harmonie’ zwischen Tapetendesign, Bettbezügen, Vorhängen etc. wie in einem der unzähligen Schlafzimmer Chambords findet man (leider) auch in französischen Landhotels der gehobenen Preisklasse: Eine wesentlich nüchterne und kriegerischere Welt erwartet uns in Loches, einer weiteren königlichen Residenz und endlich einmal einer Burg, wenn auch nur noch als Ruine: Schon das Verlies ist RIESIG! Im 12. Jahrhundert befand sich die Burg im Besitz von Richard Löwenherz. In seiner Hochblüte war Loches eine gigantische Festung, bevor König Charles VII die Burg seiner sanftmütigen Geliebten, Agnel Sorel, als Residenz vermachte: Und wieder zurück zu meinen romantischen Wasserschlössern – hier Château Sully: Château de Sully sur Loire ist eine mittelalterliche Burg, wie sie im Bilder-Buche steht. Sie verteidigte eine Brücke, die sich über die breite Loire spann. Sully hat zwei Gesichter: Die alte Festung und Le Petit Château, das im 18. und 19. Jahrhundert umgestaltet wurde. Äußerst bemerkenswert ist auch, daß Sully unverändert die originale Dachstruktur aus Holz hat, welche die Meisterzimmerleute von Orléans im 14. Jahrhundert errichtet hatten! Heutzutage finden oft Ausstellungen von alten Gemälden und Antiquitäten in Sully statt. Ein Fan des idyllischen Wasserschlosses war Voltaire, der wie diverse andere Philosophen und Freie-Denker während des 18. Jahrhunderts gern dort verweilte. Ein Abstecher in das wunderbare Loiretal wäre nicht komplett ohne den Besuch eines der einladenden Weingüter (oft zu den Schlössern gehörig) – wie hier im Château Chinon: Es gibt so viele fantastische Ortschaften in diesem charmanten Landstrich Frankreichs – wir kommen auf alle Fälle wieder! Und das nun schon seit mindestens 25 Jahren…
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10/10/2022 12:15:54 pm
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