Nach langem Hin und Her haben wir endlich einen Namen für unser schickes Reisemobil gefunden:
Willkommen, Mister Benz! Und hier ist, wo das Leben aller Sprinter beginnt – im Sprinterwerk in Düsseldorf.
Zusammen mit meinem wunderbaren Reisegefährten von über 30 Jahren durch’s Leben, viele Städte und Länder, hatte ich vor den sechswöchigen Betriebsferien im Mercedes Sprinterwerk Düsseldorf die einmalige Gelegenheit, eine VIP Betriebsbesichtigung zu machen. VIP, da der nette Herr Reimann sich an diesem warmen Julitag den Nachmittag nur für uns frei hielt und geduldig alle unsere Fragen beantwortete. Schließlich stehen wir am Anfang eines ganz neuen Lebensabschnitts. Ein tolles Abenteuer wartet auf uns!
So hatte dieser Besuch auch zwei Gründe. Zum einen rollte in der gleichen Woche unser eigener Sprinter Allrad in schickem kieselgrau, Automatik und Linkslenker vom Band in Düsseldorf und zum anderen dachte ich mir, eine Tour durch das Sprinterwerk sei in diesem Jahr einfach das ideale Geburtstagsgeschenk für meinen wackeren Co-Piloten. Pardon: Captain of the Road. Dieses Foto stammt von der Messe in Düsseldorf im letzten August, wo alles begann. Die Caravan Salon ist die größte Fachmesse der Welt in diesem Sektor.
Außerdem ist Düsseldorf immer eine Reise wert; ich war dort ja viele Jahre bei QVC auf Sendung mit meiner Modeschmucklinie THE LONDON COLLECTION. Das scheint jetzt alles sehr, sehr lange zurückzuliegen…
Die silber-glänzenden Gehry Bauten am Neuen Zollhof in Düsseldorf haben uns immer schon gefallen.
Nicht umsonst wird behauptet: Düsseldorf ist Sprinter und der Sprinter ist Düsseldorf! Spontan beeindruckt hat uns das Sprinterwerk mit seiner Größe von über 680.000m2. Seit April 1962 werden hier Transporter – wie unser Sprinter Kastenwagen – unter der Marke Mercedes-Benz gebaut; unterwegs in über 100 Ländern der Welt. Wir erfahren dabei, daß es rund 1.000 Grundmodelle gibt sowie 240 verschiedene Grundbaumuster unterschieden nach Kastenwagen und Kombi, vier Längen, drei Höhen, Links- und Rechtslenkern und mehreren Motoren. Ab nächstes Jahr wird der Sprinter auch mit Vorderradantrieb erhältlich sein; der Betriebsurlaub wird u.a. zur Umstellung in der Produktion genutzt. Einige von Euch werden sich jetzt vielleicht fragen, warum bestellt ein Paar aus London eigentlich einen Sprinter in Deutschland? Nun der Hauptgrund ist die exzellente Expertise von Firmen wie Mercedes-Benz und CS Reisemobile, die unseren Sprinter ausbauen und “offroad” fertig in ein Expeditionsfahrzeug verwandeln. Deutschland ist führend in puncto Engineering Companies. 2018 soll es dann losgehen mit der Jungfernfahrt im Frühling kreuz und quer durch Skandinavien und Island.
Mercedes-Benz ist mit Abstand der größte Arbeitgeber in Düsseldorf und ca. 6.600 Leute sind im Sprinterwerk beschäftigt (davon 4% Frauen) – zusammen mit über 500 Industrierobotern im Rohbau, wo rund 80% der Fertigung automatisiert ist. Gute Idee bei 7.650 Schweißpunkten; als nur ein Beispiel.
Der Durchschnittspreis eines Roboters der Firma KUKA beläuft sich auf 33.000 Euro
ohne Installationskosten. Eine stattliche Investition. Es ist ein Ort der Superlative! Das Sprinterwerk in Düsseldorf hat das größte Scheibenklebezentrum der Welt.
Mit der Menge des jährlich verarbeiteten Stahlblechs in dieser Fabrik allein könnten
16 neue Eiffeltürme errichtet werden. Eine andere Art von 4x4…
50.000m2 Produktionsfläche verteilen sich auf mehrere Ebenen. Über unseren
Köpfen sausen metallglänzende Chassis hinweg. Dennoch - es ist erstaunlich leise in den Hallen – und sauber!
“Unterwegs” finden viele regelmäßige Funktions-Checks statt.
Je nach Ausführung, besteht ein Transporter aus 13.000 bis 14.000 Teilen. Die Produktionszeit beträgt zwei Tage. Rund um die Uhr werden im Dreischichtbetrieb an fünf Tagen in der Woche 740 Transporter pro Tag gefertigt.
Im Durchschnitt kommen täglich 280 LKWs mit 2.850 Tonnen Materialzufuhr an im Sprinterwerk und 315 LKWs verlassen das Gelände mit fertigen Transportern.
Aber auch Humor darf nicht fehlen. Das Umsetzen der Karosserien in ein Gehänge wird von den Mitarbeitern “Verlobung” genannt. Und es gibt auch eine “Hochzeit”- sprich die Verbindung von Antriebsstrang und Karosserie.
Zur Zeit sind fast 370 Farbtöne erhältlich, wer die Wahl hat… Draußen vor einer der
Hallen steht ein nagelneuer Transporter in lebensfrohem Himbeer – auch Herr Reimann schmunzelt - und ein türkisblaues Modell fährt wenig später mit einem winkenden Fahrer an uns vorbei. Hier scheint sich zu bewahrheiten: Alles ist möglich. Wie auch: Benz is best! Zweidrittel aller Sprinter sind weiß, so gibt es für diese Serienlackierung eine eigene Lackierungsstraße. Zwei weitere Straßen übernehmen den Auftrag der Unifarben und Lothar Reimann erklärt, dazu kommen dann noch die schicken Metallic Töne, die zusätzlich manuell mit einer weiteren Klarlackschicht versehen werden. Viele Käufer legen Wert auf eine individuelle Farbe.
Summa summarum: Unser Sprinter Overland Abenteuer MUSS einfach unter einem guten Stern stehen. Einem Glücksstern! Aus Düsseldorf…
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June 2022
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